Beschreibung
Wie es kommt, dass immer absurdere gesellschaftliche Diskurse immer banalere Gegendiskurse provozieren. Dass Vertreter der Identitätspolitik die Kunst von Angehörigen jener Minderheiten, die sie zu vertreten vorgeben, entkunsten. Warum im 19. und im frühen 20. Jahrhundert der luxuriöse Lebensstil manch eines Führers der Arbeiterbewegung von den Arbeitern bewundert wurde - während heutige Spitzenpolitiker der Sozialdemokratie, wenn sie sich einmal einen Luxus leisten, als abgehoben und von ihren Wählern entfremdet empfunden werden. Warum 700 Jahre nach dem Tod ihres Autors die Mohammed-Passagen in der Göttlichen Komödie nicht nur in der Islamischen Republik Iran, sondern auch in Holland zensuriert werden. Welche Rolle die sogenannten Perserkriege für die aktuellen Islam-Debatten spielen. Und wie es kommt, dass er über den Islam nicht mehr redet - diese und andere schwierige Fragen versucht der Schriftsteller und Psychoanalytiker Sama Maani in seinem neuen Essayband zu beantworten. Und scheut dabei auch vor schwierigen und aporetischen Antworten nicht zurück.
Autorenportrait
Sama Maani, geboren in Graz, aufgewachsen in Österreich, Deutschland und im Iran. Studium der Medizin in Wien und der Philosophie in Zürich. Ausbildung zum Psychiater und Psychoanalytiker in Graz. Lebt heute als Schriftsteller in Wien. 2004 Literaturpreis schreiben zwischen den kulturen, 2007 Österreichisches Staatsstipendium für das Romanprojekt "Ungläubig" (erschienen 2014 bei Drava), "Respektverweigerung. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht" (Essayband 2015 bei Drava), "Der Heiligenscheinorgasmus und andere Erzählungen" (2016 bei Drava), "Teheran Wunderland" (Roman 2018 bei Drava), "Warum wir Linke über den Islam nicht reden können" (Essayband 2019 bei Drava), "Worüber man als Jude nicht schreiben sollte" (Essayband 2020 bei Drava), "Zizek in Teheran" (Roman 2021 bei Drava)