Beschreibung
Psychoanalyse wird in der Öffentlichkeit als Therapiemethode neben anderen wahrgenommen - mit höchst umstrittener therapeutischer Effizienz. In seinem neuen Essayband macht Sama Maani auf das unerschöpfte gesellschaftskritische Potential der Freud'schen Psychoanalyse aufmerksam. Warum wir, die wir angeblich von Hedonismus und Materialismus durchdrungen sind, diesen - uns angeblich durchdringenden - Hedonismus und Materialismus ausnahmslos schlecht finden, warum sich hinter dem Antirassismus vieler Liberaler und Linker rassistische Positionen verbergen, warum wir moderne Literatur nicht verstehen (sollten), warum es einen historischen Wiederholungszwang gibt. Ohne Rückgriff auf Methoden und Theorien der Psychoanalyse, so Maanis provokante Grundthese, lassen sich diese und andere kulturelle und gesellschaftliche Rätsel nicht lösen.
Autorenportrait
Sama Maani wurde in Graz geboren und wuchs in Österreich, Deutschland und im Iran auf. Studium der Medizin in Wien und Ausbildung zum Psychiater in Graz. Lebt und arbeitet als Schriftsteller und Psychoanalytiker in Wien. Zahlreiche Publikationen in deutschsprachigen und iranischen (Literatur-)Zeitschriften und Anthologien. 2004: Literaturpreis "schreiben zwischen den kulturen" für "Der Heiligenscheinorgasmus". 2007: Österreichisches Staatsstipendium für das Romanprojekt "Ungläubig" (erschienen 2014 bei Drava). 2015: "Respektverweigerung: Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht" (Essays, Drava). 2016: "Der Heiligenscheinorgasmus und andere Erzählungen" (Drava). 2018: "Teheran Wunderland" (Roman, Drava). 2019: "Warum wir Linke über den Islam nicht reden können" (Essays, Drava).