Beschreibung
Ein hinreißendes Buch (Ronald Pohl/Der Standard). Huysmans Abstieg in die Hölle ist ein Schlüsseltext der Dekadenz-Bewegung der 1890er. Ein originärer Wegbereiter der Horror-Stücke von H.P. Lovecraft ebenso wie des Nihilismus von Michel Houellebecq (Sophia Martelli/The Guardian). Den Teufel zu verehren ist nicht wahnwitziger als Gott anzubeten, erklärte Joris-Karl Huysmans höchstselbst. Als sich der französische Schriftsteller in seinen letzten Lebensjahren einmal mehr auf Sinnsuche begab, geriet er immer tiefer in die Vorstellungswelten okkultistischer Kreise. Nachdem er mit seinem Roman Gegen den Strich bereits zum Kultautor der Dekadenz avanciert war, verarbeitete er in Die Schule der Satanisten seine Erfahrungen mit der Anbetung des Leibhaftigen. Im Treibhaus der Blumen des Bösen ist diese giftige Blüte erwachsen. Statt von ferner Lust und Pein zu fabulieren, führt die Schule der Satanisten direkt in die Hölle auf Erden: Der Protagonist und Schriftsteller Durtal schreibt an einem Werk über den Kinderschänder Gilles de Rais und befasst sich zunehmend mehr mit dem Satanskult in all seinen Erscheinungsformen. Astrologie, Alchimie, Séancen und andere Praktiken des bürgerlichen Fin de Siècle üben eine große Faszination auf ihn aus. Darüber gerät er mehr und mehr ins gesellschaftliche Abseits. Als ihm eine lustlose Affäre mit Hyazinthe Chantelouve Zugang zu einer orgiastischen Schwarzen Messe verschafft, packen ihn Abscheu und Ekel. In all den Jahren war Huysmans mein Gefährte, mein treuer Freund, bekennt Michel Houellebecq. Nie überkamen mich Zweifel, nie war ich versucht, ihn aufzugeben. André Breton hingegen lobt Huysmans einzigartigen Humor: Er ist selbstlos. Er lässt dem Leser einen Vorsprung, sich über den Autor zu mokieren, über die Exzesse seiner greinenden, grauenhaften oder komischen Beschreibungen. Vollständige Neuübersetzung von Caroline Vollmann. 416 Seiten. Leinen mit Prägung. Fadenheftung und Lesebändchen. Haffmans Verlag bei Zweitausendeins. Nur bei uns.