Beschreibung
Das bitterarme, sächsische Tagelöhnermädchen Erna Sowéh, dem schon früh ein 'schwacher Gobb' (Kopf), aber ein 'tapferes Herz' nachgesagt werden, geht mit vierzehn Jahren 'auf die Walz', um seinen Traum zu verwirklichen: Erna will Köchin werden. Sie erreicht ihr Ziel trotz unglaublicher Widrigkeiten. Überlebensstrategie ist ihre Fantasie: In ihren erdichteten 'Küchenliedern' zieht sie Widerstand, Rache und Aufruhr praktizierend durch Mittel- und Norddeutschland. Jeweils passend fügt Erna ihren Küchenliedern Kochrezepte bei. Erzählt wird die Geschichte der wehrhaften Wanderköchin von ihrer Urenkelin Sonja Sommerfeld, einer unter uns lebenden Lehrerin. Zuerst sehr ablehnend, versöhnt sich Sonja allmählich mit ihrer Vorfahrin. Sie recherchiert die sozialgeschichtlichen Umstände, die Erna Sowéhs Leben bestimmten und stellt sie in einem Postskriptum als die Bedingungen eines in dörflichen Unterschichten verankerten Frauenlebens um 1900 exemplarisch dar.