Beschreibung
Vier Zeitschnitte (Kaiserreich, Nationalsozialismus, 1960er Jahre, 1970er Jahre), fünf verschiedene Werke, sechs Autoren: "Hellas und das große Ganze" entfaltet ein weites Panorama von deutschsprachigen Erzählungen der antiken griechischen Geschichte von den Anfängen bis Alexander, die in sehr verschiedenen Weltgeschichten ihr Publikum fanden. Von der Fachwelt kritisch beäugt, zugleich gern mit lukrativen Beiträgen beschickt, spiegeln diese Darstellungen nicht nur einen jeweiligen Forschungsstand oder eine Vorstellung, was als allgemeinverständlich gelten mochte. Vielmehr waren sie Produkte einer komplexen Akteurskonstellation aus geschäftstüchtigen Verlagsrepräsentanten, ambitionierten Herausgebern, engagierten oder bloß routinierten Autoren und einer kaum greifbaren Leserschaft. Neben Schulbüchern prägten solche Werke das Geschichtsbild von Generationen. Ihre Beiträge bildeten einen Zeitgeist ab, loteten aber auch Spielräume aus. Und schließlich wurde in ihnen, umstellt von Zwängen und Konventionen, immer wieder ausgehandelt, was Weltgeschichte sei und welchen Platz die Alten Griechen in ihr einnehmen.
Autorenportrait
Prof. Dr. Uwe Walter ist Universitätsprofessor für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte an der Universität Bielefeld.