Beschreibung
Um Konkretionen eines radikalphänomenologischen Ethos handelt es sich in dieser Untersuchung insofern, als in den einzelnen Kapiteln ein vor-disziplinäres originäres Wie des Erscheinens aufgesucht wird, welches allem geschichtlich bedingten Sprechen von Religion, Ethik, Ästhetik, Ökonomie und Kultur erst eine tragfähige Grundlage verleiht. Letztere zugleich als ethische Leiblichkeit im Sinne subjektiver Praxis ohne weitere Signifikantenverweise zu verstehen, lässt aus jedem individuellen wie gemeinschaftlichen Bezug eine Inkarnationswirklichkeit werden, welche als Lebensethos die ständige Potenzialisierung des Lebens als das unmittelbar Wirklichste offenbart - und somit selbst keiner distanzierenden Methode von Denken, Vorstellung, Politik oder Sprache mehr unterliegt. Jede ethische Praxis ist somit stets rein phänomenologische Wirklichkeit, wo die Leibaffektion gleichursprünglich religio und ethos impliziert, deren Bezug aus keinem menschlichen Handeln vor jeder regelhaften Anweisung weggedacht werden kann.
Autorenportrait
Rolf Kühn, geb. 1944, Dr. phil. Paris-Sorbonne, philos. Habil. Univ. Wien; Univ.Dozent für Philosophie in Wien, Beirut, Nizza, Lissabon, LouvainlaNeuve; Leiter der Forschungsstelle für jüngere französische Religionsphilosophie an der Universität Freiburg/Br. sowie des Forschungskreises Lebensphänomenologie in Berlin, Chambéry und Innsbruck; Lehrausbilder und Supervisor in Existenzanalyse (Association des Logothérapeutes Francophones - ALF). Autor zahlreicher Veröffentlichungen mit den Forschungsschwerpunkten Phänomenologie, psychologische Anthropologie, Kultur- und Religionsphilosophie. Bibliographie unter www.lebensphaenomenologie.de.
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