Beschreibung
Bewegte und bittere Geschichten, hinreißend erzählt von einem, der als Dieb und Bühnenbildner, Abenteurer und leidenschaftlicher Beobachter den unbekannten Alltag von Menschen im Russland der 1940er bis 1970er Jahre schildert: Häftlinge und Huren, Funktionäre, Krüppel und Künstler. In luzider Sprache zeichnet Kotschergin das Land, das er kennengelernt hat, nachdem er aus dem sibirischen Kinderheim geflohen war: das zerstörte Leningrad, Dörfer im russischen Norden, Landschaften und Städte des weiten sowjetischen Reichs.
Autorenportrait
Eduard Kotschergin kam 1937 in Leningrad zur Welt. Nachdem sein Vater im Gulag verschwunden und seine Mutter verhaftet worden war, verbrachte er Jahre in staatlichen Erziehungsheimen. Nach Kriegsende floh der Achtjährige aus dem Heim in Sibirien und schlug sich in einer jahrelangen Flucht bis Leningrad durch. Dort fand er seine Mutter wieder. Notgedrungen wurde der Junge Mitglied einer Diebsbande. Sein Zeichentalent verhalf ihm schließlich zu einer Ausbildung als Bühnenbildner. Heute leitet er das Große Dramatische Theater in St. Petersburg. In Russland erhielt er mehrere Literaturpreise. Der Autor lebt in St. Petersburg.