Beschreibung
Bai Hsing, ein junger Gelehrter aus reichem bürgerlichen Milieu, ist von klein auf fasziniert vom weiblichen Geschlecht. Zwar heiratet er eine junge Frau aus einer Gelehrtenfamilie, doch bricht er bald aus dieser Beziehung aus und begibt sich auf Wanderschaft. Durch seine Talente als Poet und Kalligraf gelingt es ihm immer wieder, hübsche Frauen zu umgarnen und in seine Fänge zu locken. Nach der Begegnung mit dem Taoisten Raubein und einer Genitaloperation durch einen mysteriösen Arzt sowie der Einnahme von Raubeins Zauberpillen, steigert sich seine Potenz ins Unermessliche. Als Liebhaber von gebundenen Füssen, den sog. Goldlotussen, erkundet Bai Hsing das Liebesleben in all seinen Ausprägungen. Eigentlich steht von Anfang an fest, dass der Mitternachts-Scholar ein schlimmes Ende nehmen wird.
Autorenportrait
Shi Dong-Shan, eigentlich Yao Ching, wurde ca. 1738 in Tungcheng, Provinz Anhwei, in China, geboren; Mit 17 Jahren riss er zum ersten Mal zu Hause aus und ging auf Wanderschaft. 1760, also im Alter von 22 Jahren bestand er die unterste Stufe der Beamtenprüfungen (hsiu-tsai), weigerte sich aber standhaft, eine seinem Grad entsprechende Anstellung anzunehmen. 1768 folgte er seinem Cousin dritten Grades, dem Beamten Yao Nai nach Shandong, wo dieser die Provinzexamen überwachte. Shi Dong-Shan blieb in der Folge dort, wanderte kreuz und quer durch die Provinz, lernte einige Taoisten kennen und widmete sich der Poesie, dem Kalligrafieren und den Liebschaften zu Frauen aus allen Schichten. Massiver Drogen- und Alkoholkonsum führten zu seinem frühen Tod im Alter von rund 50 Jahren. Das vorliegende Buch wurde posthum von einigen seiner Freunde aus dem Nachlass als Gedenkschrift im Privatdruck herausgegeben und vom englischen Sinologen Ferguson Mc Allister anfangs des 20. Jh. in London ins Englische übersetzt.