Beschreibung
Am Beispiel einer norddeutschen Großfamilie beschreibt die Autorin ein individuelles Schicksal in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Sie erzählt von Herausforderungen, Zusammenhalt und Lebensmut in "chaotischen" Zeiten. Bis 1943 hält Lore Barendorff mit dem Betrieb ihres Landgasthauses durch, dann gibt sie auf, weil ihr die Gäste wegbleiben. Die "Organisation" taucht auf und konfisziert die leerstehenden Räume. Festsaal und Fremdenzimmer ihrer Pension werden zum Lazarett umfunktioniert; auf dem Acker entstehen Baracken für Fremdarbeiter. Alleingelassen - ihr Mann eingezogen zur Kriegsmarine - und fremdbestimmt im eigenen Haus, weiß sie, die stark bleiben will für ihre beiden Töchter, nicht mehr weiter. Vom Erschießungstod bedroht als Vergeltung für einen von einem Deutschen erschossenen polnischen Gutsknecht, ist ihr plötzlich alles egal. "So soll'n sie doch.!" Und das soll die Dolmetscherin dem "Besatzer-Tribunal" getrost übersetzen. Während ihre Mutter ums Überleben kämpft, erlebt ihre Tochter Marie aufregende Momente. Mit Alena, dem Polenmädchen, verbindet sie eine innige Freundschaft. Donnern feindliche Bomber über den Erdbunker hinweg, glaubt sie sich unverwundbar - unsterblich sowieso. Ihr unverwüstliches Urvertrauen treibt sie durch Kindheit und Jugend. Erst als der Halbsurinamese Carlos Martens in ihr Leben tritt, begreift auch sie, dass sie Entschlüsse fassen muss, die sie Kraft kosten.