Beschreibung
Aus der Einleitung: "Der Titel meiner Abhandlung mag befremden: Wie soll das spezifische Problem der literarischen Bewertung dreier Dichter Licht werfen auf die Tiefenstruktur einer ästhetischen Theorie? Und doch sind in der Ästhetik, ganz ähnlich wie in der Ethik und in der politischen Philosophie, Urteile über konkrete Gebilde teils Ausdruck grundsätzlicher Entscheidungen, teils jedoch haben sie immer wieder Revisionen auf der Grundlagenebene erzwungen. Denn sosehr das Gefühl, ästhetischer Vollkommenheit gegenüberzustehen, eine eigene durchaus süsse Gewalt ausübt, ist uns doch als denkenden Wesen die blosse Faktizität des Kunstgenusses zu brutal; wir wollen verstehen, warum wir so empfinden, wie wir es tun, und wir wollen auch begreifen, warum Menschen, die anders empfinden als wir, mit unseren Kunsturteilen nicht übereinstimmen."
Autorenportrait
Vittorio Hösle, geb. 1960 in Mailand, promovierte 21-jährig nach einem Studium der Philosophie, Wissenschaftsgeschichte, Gräzistik und Indologie und habilitierte sich 25-jährig in Philosophie in Tübingen. Nach verschiedenen Stationen in New York, Essen und Hannover lehrt er seit 1999 an der University of Notre Dame in Indiana (USA). Hösle ist Verfasser zahlreicher Bücher zum deutschen Idealismus, zur Philosophiegeschichte, zur Diskursethik und zur praktischen Philosophie.