Beschreibung
Vor 40 Jahren starb Kanonikus Michael Gamper. In Südtirol und im benachbarten deutschsprachigen Ausland längst zum Mythos geworden, wird hier das Bild des vielzitierten "Widerstandskämpfers" gegen Faschismus und Nationalsozialismus auf seine Objektivität hin hinterfragt. Das vorliegende Buch beschränkt sich freilich nicht darauf, Gampers Beziehung zu den Diktaturen seiner Zeit zu thematisieren, sondern zeigt auch das Einwirken des "geistlichen Politikers" auf Bereiche wie Autonomie-und Schulpolitik vor und nach 1945 sowie seine Rolle im Spannungsverhältnis Kirche - Südtiroler Volkspartei. Ausführlich behandelt Leo Hillebrand das machtpolitische Standbein des Kanonikus Gamper, die deutschsprachige Presse in Südtirol, indem er die Entwicklung von der einstmals bunten Südtiroler Presselandschaft zur Quasi-Monopolstellung von Athesia nachzeichnet und auf die beträchtlichen Veränderungen und Machtverschiebungen innerhalb dieses Verlages eingeht.