Beschreibung
Vor zwei Jahrhunderten entwickelte der englische Nationalökonom und Sozialphilosoph Thomas Robert Malthus (1766- 1834) seine berühmte Bevölkerungstheorie. Bis heute wird er immer wieder bemüht, wenn es darum geht, die Bevölkerungs- und Hungerproblematik der Entwicklungsländer zu analysieren und zu illustrieren. Der Begriff des Malthusianismus steht für ein moralisches Engagement, das zur Behebung einer als "malthusianisch" interpretierten Krise zumeist einer gezielten Geburtenkontrolle das wort redet. Helmut Winkler richtet in der vorliegenden Arbeit "Malthus - Krisenökonom und Moralist" sein Hauptaugenmerk auf die Darstellung dessen, was hinter der sogenannten "Malthus'schen Krise" steckt. Diese wird modellhaft als ein der Lebenswelt des Autors entsprungenes Konstrukt bloßgelegt, das im Ablauf eines Menschenalters einem enormen Wandel unterworfen war. Letzlich kristallisiert sich das Bild eines Ökonomen heraus, der sich einer "Moralität" verpflichtet fühlte, welcher seine Zeitgenossen nur begrenzt zu folgen vermochten. Ein Exkurs über den nicht weniger normativen Ansatz vieler seiner Kritiker bietet einen spannenden Einblick in die Praxis der wissenschaftlichen Rezeption. Interessante Eindrücke vom historischen Umfeld runden die Arbeit ab, die weit mehr als eine kritische Auseinandersetzung im biographischen Sinn darstellt.