Beschreibung
1912/13 eroberte Serbien vom Osmanischen Reich Vardar-Makedonien, welches territorial etwa der heutigen Republik Makedonien entspricht; 1918 wurde dieses Gebiet Teil des neu gegründeten ersten Jugoslawien. Das Buch analysiert die Belgrader Politik gegenüber Makedonien und die Reaktion darauf. Das vorrangige Ziel, in dieser auch von Bulgarien beanspruchten Region ein serbisches Nationalbewusstsein zu verankern, wurde in den 1920er Jahren in erster Linie mit propagandistischer Rhetorik und repressiven Mitteln verfolgt, während in den 1930ern vermehrt auch Investitionen ins Auge gefasst, aber kaum getätigt wurden. Das Buch schildert das beispielhafte Fiasko einer versuchten Zwangsintegration durch einen zentralistischen Staat, dem die Potenz und die Einsicht fehlten, die Regionen durch positive Angebote anzubinden.
Autorenportrait
Nada Boskovska ist Professorin für europäische Geschichte am historischen Seminar der Universität Zürich.