Beschreibung
Vor 175 Jahren hob der Kanton Aargau seine Klöster auf. Dies widersprach der im Bundesvertrag von 1815 festgehaltenen Garantie für die Klöster in der Eidgenossenschaft. Die darauf national geführte Auseinandersetzung, der sogenannte 'Aargauer Klosterstreit', spaltete die Schweiz und rief die Nachbarstaaten auf den Plan. Die Angelegenheit führte zur Bildung des Sonderbunds, dessen gewaltsame Auflösung die Grundlage für den neuen Bundesstaat von 1848 schuf. Die vielseitige visuelle Aufarbeitung des 'Klosterstreits' ist Thema dieses Bandes. Das Medienecho des Klostersturms war fulminant. Besonders in liberalen Zeitungen wurde er in pointierten Darstellungen verarbeitet. Am Beispiel des Klosters Muri wird hier die polarisierende Welt dieser Karikaturen in einer Auswahl verdeutlicht. Weitere bildliche Hinterlassenschaften aus dem Kanton Aargau und aus dem betroffenen Kloster Muri-Gries geben einen Einblick in die Erinnerungskultur zum einschneidenden Ereignis der Klosteraufhebung von 1841. Die Darstellungsformen reichen von Wandmalereien und illustrierten Drohbriefen bis zu Wachsbossierungen, Notenblättern und Glasgemälden. Einige Darstellungen sind der Öffentlichkeit aus Publikationen zur Schweizer Geschichte bekannt, andere werden hier erstmals gezeigt.