Beschreibung
Das Demonstrativbauvorhaben Osterholz-Tenever, schon während der Bauzeit ?Klein-Manhattan? genannt, ist ein Musterbeispiel für die ?Unwirtlichkeit? profitorientierten Städtebaus. Planungschaos, Kostenlügen und Versagen durch Unterlassen paarten sich mit Machtbeflissenheit, Realitätsverlust und einer Zukunftsgläubigkeit, die bewusst Fehlleistungen und Misswirtschaft in Kauf nahm. Wendelin Seebacher, seinerzeit als Stadtplaner dabei, macht auf der Grundlage von Dokumenten, Protokollen und Befragungen durchschaubar, wie man mit traumwandlerischen Argumenten die Zukunft schön redete, den Beton in den Himmel wachsen ließ und einen neuen Stadtteil ins soziale Elend manövrierte. Jahre später musste alles mit hohem Aufwand zurückgebaut werden. Ein Lehrstück über die ?Arroganz der Macht?, das verdeutlicht, wie so etwas ? einst in Bremen und heute anderswo ? funktioniert.
Autorenportrait
Wendelin Seebacher, *1938, nach dem Abitur in Bremen und einem Praktikum auf dem Bau 1957-60 Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt, 1961 Praktisches Jahr bei den Bremer Architekten Störmer und Zill, 1962-65 Fortsetzung des Studiums mit Vertiefung Städtebau und Diplomhauptprüfung, 1965-72 Technischer Angestellter und (ab 1970) Baurat beim Stadtplanungsamt Bremen, 1973-1994 Leiter der Abteilung Städtebau bei der Bremischen Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, 1995-2002 Geschäftsführer der STAVE Stadtentwicklung Vegesack, seit 2002 im Ruhestand. Diverse Veröffentlichungen, u.a. ?Neues Altes Vegesack?, ?Ostertor?, ?Riga?, ?350 Jahre Havenhaus?, ?Arberger Mühle?.