Beschreibung
Ein farbiges Panorama der deutschen Literatur im Exil. Hermann Kesten und Franz Schoenberner standen Anfang 1933, als sie Deutschland überstürzt verlassen mussten, in ihrem künstlerischen Zenit. So ist der vorliegende Briefwechsel nicht nur das Zeugnis eines durch das Exil verursachten Bruchs in den Biographien zweier Literaten, die auf ihre Weise die literarische Szene des 20. Jahrhunderts eindrucksvoll mitbestimmt haben. Er ist in seinem faktischen Reichtum und in seiner Unmittelbarkeit des Erlebten auch eine äußere und innere Geschichte des Exils. Dass sich diese zwei so unterschiedlichen Charaktere im Exil immer näher kamen, lag nicht nur an der hohen Übereinstimmung in dem erfrischenden und treffsicheren Austausch über ihre Kollegen. Durch die Anteilnahme an persönlichen Rückschlägen und Sorgen des jeweils anderen wurde aus der anfänglich freundschaftlichen Distanz mehr und mehr eine verbindliche Vertrautheit. Mit diesem Band liegt erstmals die vollständig erhaltene Korrespondenz beider Autoren aus den Jahren des Exils vor.
Autorenportrait
Franz Schoenberner (1892-1970), der letzte Chefredakteur des legendären 'Simplicissimus' vor Hitlers Machtübernahme, emigrierte 1933 zunächst über die Schweiz nach Frankreich, dann 1941 in die USA. Hermann Kesten (1900-1996), Schriftsteller und Lektor, arbeitete nach seiner Flucht aus Deutschland für den berühmten Exil-Verlag Allert de Lange in Amsterdam und floh 1940 in die USA. Frank Berninger, geb. 1976 in Wasserburg/Inn, gelernter Buchhändler, studierte Neuere deutsche Literatur, Neuere Geschichte und Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität, München, Herausgeber von 'Exil am Mittelmeer. Deutsche Schriftsteller in Südfrankreich 1933-1941' (2005).