Beschreibung
Der Bologneser Kanonist Johannes von Legnano (um 1320-1383) verfasst um 1372 seine einflussreiche Traumerzählung. Darin verbindet er auf einzigartige Weise wissenschaftstheoretische, politische, theologische und literarische Motive zu einer dichten Programmatik, mit der er eine Positionsbestimmung des kanonischen und weltlichen Rechts im Kontext der zeitgenössischen Erörterungen päpstlicher Herrschaftsansprüche unternimmt. Neben den kultur- sowie wissenschaftsgeschichtlichen Voraussetzungen des somnium-Traktates werden insbesondere Legnanos Kompilationstechniken detailliert untersucht. Dadurch tritt Johannes von Legnano als politischer Autor in Erscheinung, für den die Gesetzestexte in der Heilsgeschichte verortete Herrschaftsmedien des Papstes sind.
Autorenportrait
Benjamin Kram ist Jurist und Historiker. Mit vorliegender Publikation wurde er 2012 an der Philosophischen Fakultät (Historisches Seminar) der Universität Freiburg i. Br. promoviert.