Beschreibung
Berlin 1933, zu Beginn der NS-Diktatur, steht ein österreichischer Journalist im Widerstreit zwischen Anpassung und Widerstand. Berlin 1933. Der österreichische Korrespondent Wilhelm Urbanek sieht sich mit den Zeichen der "neuen Zeit" und den braunen Machthabern konfrontiert. Die politischen Veränderungen in der deutschen Reichshauptstadt gefallen dem Journalisten ganz und gar nicht; er versteht sich als Mahner, der mit klarem Blick bereits erkennt, auf welches Unglück Deutschland zurast. In Urbaneks Umfeld scheint jedoch kaum jemand verstehen zu wollen, dass mit Hitler als Reichskanzler und den ersten Verhaftungen politischer Gegner und Juden, Deutschland innerhalb kürzester Zeit zu einem anderen Land geworden ist. Als Fluchthelfer und mutiger Gegner des nationalsozialistischen Regimes muss sich Urbanek die Frage stellen, was ein Einzelner gegen ein Terrorsystem wirklich ausrichten kann. Als seine regimefeindlichen Aktivitäten auch der Gestapo nicht verborgen bleiben, steht Urbanek vor einer lebenswichtigen Entscheidung.
Autorenportrait
FELIX HUBALEK kommt in den Literaturgeschichten nicht einmal am Rande vor. Der 1908 in Wien geborene Sohn eines Eisenbahners arbeitete nach den Februarkämpfen 1934 in der Illegalität. 1938 floh Hubalek über Brünn in die Schweiz, kehrte aber nach Wien zurück, arbeitete weiter im Widerstand und kam insgesamt dreimal in Gestapohaft, aus der ihn im April 1945 die Rote Armee befreite. Hubalek wurde in Folge Kulturredakteur der Arbeiter-Zeitung, er schrieb zahlreiche Kritiken und Essays, einen Lyrikband und zwei Romane: Der eine über seine Flucht 1938 und die Erlebnisse in den Gestapo-Folterkellern mit dem Arbeitstitel Kaleidoskop in Braun ist Fragment geblieben und bis heute unveröffentlicht, der andere mit dem Titel Die Ausweisung erschien vier Jahre nach Hubaleks Tod im Jahr 1962.