Eine Kindheit in der Nachkriegszeit - nach 1945 - der Beginn unserer Demokratie. Wir Kinder waren neugierig aufeinander, wir kamen uns entgegen. Spielzeug gab es wenig, deshalb wurde das Vorhandene beim Spiel geteilt. Man spielte zusammen, klein und groß.

Die 1942 in Pommern geborene Gila Herz flüchtete 1945 nach Flensburg, wo sie eine abwechslungsreiche Kindheit erlebt hat. Nach ihrem anfänglichen Wunsch, Holzbildhauerin zu werden, wurde sie Großhandelskauffrau. Sie lebt in dritter Ehe, in die sie und ihr Mann jeweils zwei Kinder mitgebracht haben. Mit Antritt der Rente konnte das Paar viel Zeit mit den Enkeln verbringen, auf die sie gerne zurückblicken. Durch ihre Leidenschaft fürs Reisen hat Gila Freunde in Dänemark, Norwegen und Chile. Auch daheim hat sie gerne Besuch. Dann wird oft diskutiert, denn Gila war schon immer politisch interessiert und hört sich gern die Meinung anderer zu den verschiedensten Themen an. Sie genießt nun ihr Leben. Die einzige Einschränkung ist das Guillain-Barré-Syndrom, an dem sie 2011 erkrankte. Den Rollstuhl hat sie glücklicherweise hinter sich gelassen und kann wieder gehen.