Beschreibung
Die Königliche Societät der Wissenschaften zu Göttingen, die heutige Akademie der Wissenschaften, stellte von 1752 bis 1852 ökonomische Preisfragen. Diese waren nicht auf wirtschaftliche Fragen im engeren Sinne beschränkt, sondern griffen auch politische und soziale Probleme auf. Die Preisausschreiben, denen eine gesellschaftliche Innovationsfunktion zukommen sollte, waren im Nützlichkeitsgebot des aufgeklärten Wissenschaftsverständnisses begründet. Sie waren keine ausschließliche Einrichtung der Göttinger Societät, sondern durch das Hannoversche Intelligenz-Kontor, welches die Prämierung und Publikation besorgte, mit der politischen und kulturellen Elite des Kurfürstentums bzw. Königreichs Hannover verbunden. Die Preisauschreiben richteten sich aber nicht nur an Hannoveraner, sondern auch an kompetente und engagierte Köpfe des Auslandes.