Beschreibung
Das starcke Liebes-Gifft / das vnsre hohe Sinnen / Die von dem Himmel sind / mit seiner Krafft gewinnen Vnd wann Vernunfft erliegt zu Boden reissen kan / Sieh' O du Edles Par / auff diesem Schaw-Platz' an. Sieh' an du freyer Heldt / du Bildnuß aller Tugendt / Du Preyß der Zeit / vnd du / Sophie / Liecht der Jugendt / Deß Vatters grosse Lust / der werthen Mutter Zier / Sieh' an der Liebe Macht von der du für vnd für Befreyt vnd sicher bist. Wer so wie du sich liebet Mit vngefärbter Pflicht / wer seine Huld ergiebet In Vrtheil vnnd Verstandt / ist klüger als der Gott Der täglich zu vns bringt das schöne Morgenroth. Ihm machet Dafne selbst von jhren frischen Zweygen Den Krantz der nicht verwelckt; sein Nachklang wird nicht schweigen So lange Liebe wehrt. Nim dann in Gnaden an / Du duppeltes Gestirn / was Dafne geben kan; Den jmmergrünen Krantz / vnd dencke daß die Gaben So Fürsten als wie jhr vollauff zugeben haben Zwar groß / doch jrrdisch sind: die Flucht der Zeit vertreibt Das vnsrig' vnd vns auch; was Dafne gibt das bleibt.
Autorenportrait
Heinrich Schütz, in autografen Handschriften immer Henrich, latinisiert Henricus Sagittarius (* 8. Oktoberjul. / 18. Oktober 1585greg. in Köstritz; gestorben 6. Novemberjul. / 16. November 1672greg. in Dresden) war ein deutscher Komponist des Frühbarocks.