Beschreibung
Es hat sich schnell herumgesprochen. Schriften des 1624 in Görlitz verstorbenen Mystikers und Philosophen Jacob Böhme sind aufgetaucht, von denen bisher niemand etwas wusste. Der Überraschungsfund wurde bei Restaurierungsarbeiten in einem alten Hallenhaus in Görlitz gemacht. Böhme-Gelehrte aus Bamberg, Amsterdam, Verona und Akron begeben sich in die sächsische Stadt, um die Bögen zu studieren. Und ein seltsamer Kauz taucht auf, der in Böhme einen Bruder im Geiste im Kampf gegen die Amtskirche sieht. Der IchErzähler in Bauernfeinds Roman erlebt, wie die internationale Gelehrtenschar dem Gerücht nachgeht, die »Weltformel« sei in den jetzt entdeckten Schriften verborgen. Görlitz wird so zum Schauplatz eines großen Welttheaters, in dem sich Philosophen, Naturwissenschaftler und Religionseiferer Anfang des 17. Jahrhunderts begegnen und wie Jacob Böhme selbst auch ungewollt Zeitzeugen des Dreißigjährigen Krieges in der Lausitz und in Schlesien werden.
Autorenportrait
Wolfgang Bauernfeind, geb. 1944, studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Ab 1970 freie Mitarbeit bei Fernsehen und Hörfunk, ab 1978 Redakteur, Regisseur und Autor im Hörfunk-Feature des SFB, ab 1994 dort bzw. im rbb Abteilungsleiter. Zahlreiche internationale und nationale Radiopreise. Im Mitteldeutschen Verlag erschien 2016 »Menschenraub im Kalten Krieg. Täter, Opfer, Hintergründe«.