Beschreibung
Historische Denkmäler gehören zum selbstverständlichen Erscheinungsbild vieler Orte. Als Elemente der Erinnerungskultur und kollektiven Identität begegnen sie uns vielfach im Alltag und als Sehenswürdigkeit. Wie die jüngst aufgeflammten Kontroversen über die Entfernung von Monumenten früherer Epochen gezeigt haben, dienen sie zugleich als Kristallisationspunkte der symbolischen Selbstverständigung einer Gesellschaft. Die zwischen 1871 und 1914 entstandene Denkmallandschaft Sachsens steht exemplarisch für eine monumentale Memorialkultur, deren Gestalt noch immer nachwirkt. Die Denkmalerrichtung als soziale und erinnerungskulturelle Praxis erlaubt Rückschlüsse auf die Funktionen dieser Kultur, ihre Ausprägungen und die Absichten der an ihr beteiligten Akteure. Die sächsische Denkmallandschaft ist Teil einer Erinnerungskultur, deren Strukturen und Praktiken auch jenseits der engeren Denkmaldebatten relevant sind.