Beschreibung
Der dreizehnjährige Rodi ist gerade ein Jahr alt, als seine yezidische Familie aus seiner Heimat in den kurdischen Bergen fliehen muss. Da Rodis Vater seither verschollen ist, finden er und seine Mutter Unterschlupf bei Rodis tyrannischem Onkel, der in einem yezidisch-kurdischen Dorf in der Türkei lebt. Dort lernt der Junge nicht nur die strikten Regeln seiner Religion in all ihrer Widersprüchlichkeit kennen, sondern erlebt auch hautnah die grausame Unterdrückung der Yeziden inmitten der islamischen Welt. Doch die Freundschaft zu der alten yezidischen Erzählerin Hazal gibt Rodi Halt und lässt ihn immer wieder gegen die strengen Regeln der Ältesten aufbegehren. Als das Dorf schließlich von einer langen Dürre bedroht wird, taucht wie aus dem Nichts ein geheimnisvoller alter Mann auf. Ist er einer der sagenhaften yezidischen Wunderheiler? Und was hat er mit der mythischen Geschichte von Gilgamesh zu tun, mit der die alte Hazal Rodi in ihren Bann gezogen hat? Jan Kizilhans Romandebüt ist eine ebenso faszinierende wie authentische Reise in die yezidische Kultur und gibt tiefe Einblicke in das Schicksal einer religiösen Gemeinschaft, die nicht erst seit dem Vormarsch des IS unter massiver Verfolgung, Diskriminierung und Ausgrenzung zu leiden hat.
Autorenportrait
Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan stammt aus Kurdistan und gilt als international anerkannter Experte der Transkulturellen Psychiatrie und Traumatologie. Er ist Orientalist und Psychologe, leitet den Studiengang Psychiatrische Erkrankungen und Sucht an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und kümmert sich seit Jahren um Opfer der Terrormiliz Islamischer Staat. Für sein außerordentliches Engagement im Bereich Menschenrechte wurde Kizilhan mit dem Women's Rights Award 2016 und dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.