Beschreibung
Gibt es Gott? Kann man beweisen, dass es ihn gibt? Und kann man beweisen, dass er im höchsten Grade weise, allmächtig und allgütig ist? Von der Antike über die mittelalterliche Scholastik bis in die Neuzeit hinein trieb die Philosophen das Bedürfnis, Gott nicht allein aus der Bibel heraus zu begreifen, sondern seine Existenz und sein Wesen unabhängig von aller Offenbarung allein auf der Grundlage des vernünftigen Den kens zu beweisen. David Hume unterzieht in seinen fiktiven Gesprächen die verschiedenen Standpunkte und Argumente dreier Teilnehmer einer gründlichen Analyse und scharfsinnigen Kritik. Alle drei streiten dabei leidenschaftlich in lebhafter Wechselrede: Kleanthes vertritt dabei die Position einer philosophischen Theologie, die man damals als natürliche Religion bezeichnete. Demea ist der Vertreter einer theologischen Orthodoxie, für die Gottes Selbstoffenbarung ein Mysterium und seine Natur für uns Menschen rational unerforschlich und nur gläubig hinzunehmen ist. Philo schließlich wird als rücksichtsloser Skeptiker eingeführt, der sowohl allen Offenbarungsglauben als unbegründet ablehnt wie auch aller philosophischen Theologie den Boden entzieht. Zur Lebendigkeit der zwölf Gespräche trägt bei, dass keiner der drei sich ohne Weiteres als die Stimme des Autors David Hume ausmachen lässt. Positionen und kritische Untertöne aus Humes Philosophie fließen in alle drei Figuren - ein Glanzstück philosophischer Literatur über eine der bewegendsten Fragen der Menschheit.
Autorenportrait
David Hume (1711-1776) gehört zu den philosophischen Klassikern der angelsächsischen Welt. Er lieferte wichtige Beiträge zur Erkenntnistheorie, Moralphilosophie, Religionsphilosophie und politischen Theorie.