Beschreibung
'Klassische Filmtheorie' widmet sich jener Phase der Filmgeschichte zwischen 1914 und 1960, von der zentrale und bis heute prägende Denkimpulse für das Kino ausgingen. Das Buch gibt einen Überblick über die wesentlichen Ansätze der Filmtheorie, stellt Autor*innen wie Emilie Altenloh, Rudolf Arnheim, Sergei Eisenstein, André Bazin und Hortense Powdermaker vor, ordnet ihre Überlegungen in den historischen Kontext ein und verknüpft sie mit aktuellen Fragen der Medienforschung. In sieben Beiträgen erforscht das Buch zentrale Probleme der Filmtheorie und diskutiert u. a. die umstrittene Anerkennung des Kinos als Kunst, die Entstehung des engagierten Dokumentarfilms, den filmischen Realitätsbezug sowie die Einflüsse von Soziologie, Anthropologie und Psychologie. Imitiert der Film das menschliche Wahrnehmungsvermögen oder erweitert er es auf neue Weise? Bilden Filme die soziale Realität ab oder konstruieren sie eine eigene Wirklichkeit? Prägt die Gesellschaft die Produktion und Inhalte von Filmen oder beeinflussen umgekehrt Filme die Gesellschaft? 'Klassische Filmtheorie' ergänzt den Band 'Moderne Film Theorie' (2002) und richtet sich an Studierende der Film-, Medien- und anderer Geisteswissenschaften sowie an alle, die Lust am Nachdenken über Filme haben. An jeden Beitrag schließt sich eine exemplarische Analyse eines 'klassischen' Films an. So lädt das Buch dazu ein, Filme von Buster Keaton, Fritz Lang, Naruse Mikio und anderen mit neuen Augen wiederzuentdecken.
Autorenportrait
Guido Kirsten (Dr. phil.) leitet seit Oktober 2018 das Forschungsprojekt »Filmische Diskurse des Mangels: Zur Darstellung von Prekarität und Exklusion im europäischen Spiel- und Dokumentarfilm« an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF (Potsdam) im Emmy Noether-Programm der DFG. Autor der Monografie »Filmischer Realismus« (2013), Hrsg. u. a. des Sammelbands »Christian Metz and the Codes of Cinema« (2018; mit M. Tröhler) und der filmtheoretischen Schriften von Étienne Souriau (2020) sowie der Zeitschrift Montage AV.