Beschreibung
Aus der anthropologischen Grundannahme, dass der Mensch immer 'ist' und gleichzeitig die Aufgabe hat, zu 'werden', ergibt sich in der Pädagogik das ebenfalls dialektische Verhältnis von 'Sein' und 'Sollen'. Die Frage danach, wie sie dieser damit implizierten Anforderung nachkommen kann, durchdringt viele Bereiche der Gesellschaft und wird in diesem Buch aufgegriffen. Auch innerhalb des Deutschen Judo-Bund e.V. gab es eine Zeit lang eine rege Diskussion über ein pädagogisches Leitbild, welche jedoch ohne fassbares Ergebnis wieder verebbte. Dennoch hört man immer wieder den Anspruch, Judo sei pädagogisch sinnvoll. Die sogenannten Judo-Werte sind ein weiteres Indiz hierfür. Dieses Buch versucht nicht, ein unumstößliches Bildungsideal zu konstruieren. Was es liefert, ist vielmehr eine pädagogische Grundauffassung, die zunächst dargestellt wird und dann einen Schwerpunkt auf das Leisten und die Leistung im Sport legt. Anschließend erfährt sie eine konkrete beispielhafte Auslegung am Judo, wodurch gleichzeitig dessen pädagogisches Potenzial analysiert wird.
Autorenportrait
Michael Schmitt wurde 1983 in Würzburg geboren. Nach dem Abschluss seines Studiums der Sozialen Arbeit im Jahr 2008 begann er in der ambulanten Jugendhilfe zu arbeiten. Seine Schwerpunkte dort sind die Betreuung von Jugendlichen und deren Eltern im Rahmen sozialer Trainingskurse und sozialpädagogischer Einzelbetreuungen. Dort wie auch sonst in seinem Leben spielt der Sport eine wichtige Rolle. Bereits früh probierte er verschiedene Sportarten aus und interessierte sich bald für theoretische Hintergründe. Seit dem Jahr 2009 studiert er zusätzlich zu seiner Arbeit als Diplom-Sozialpädagoge (FH) u.a. Sportwissenschaften und Pädagogik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Der heutige Träger des 2. Dan fand als neunjähriger zum Judo und engagierte sich früh als Trainer. Spätestens seitdem begleitet ihn die pädagogische Dimension des Judo.