Beschreibung
Gerold Millers Kunst ist radikal. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei und Bildhauerei, zwischen Bild und Objekt, zwischen Architektur und Design. Die Grenzen zwischen minimalistischer Plastik und gegenstandslosem Gemälde verschwimmen. Der Künstler selbst bezeichnet seine Arbeiten als Bildobjekte. Man könnte auch von Malerei sprechen, die keine Malerei ist. Von Wandreliefs, von Bildhauerei für die Wand. Den Schritt, Dreidimensionales nicht mitten im Raum zu zeigen, sondern auf der Fläche, ging der Künstler für eine Ausstellung in den 1980er-Jahren: Miller, damals Student an der Stuttgarter Kunstakademie, hatte für die Präsentation seiner Arbeiten eine große Wand zur Verfügung, davor aber nur wenig Platz für seine bildhauerischen Werke. Also musste er kreativ werden: "Ich ging mit der Skulptur einfach an die Wand." In seinen verschiedenen Werkgruppen dreht sich alles um den Raum, um das Bild an sich, um Bildlichkeit, um Form, um Farbe. Es geht nicht um die Darstellung formaler Dinge, sondern um das Zusammenspiel zwischen Kunstwerk, Betrachter und Raum.