Beschreibung
Im Leben der 95-jährigen Autorin spiegelt sich in einer Zeitspanne von annähernd sieben Jahrzehnte die Entwicklung des Sozialstaats: Das Rechts für den Einzelnen, der Schutz der Kinder, Emanzipation, Gleichstellung von Frau und Mann, die Achtung der Hilfsbedürftigen, der Respekt vor anderen Meinungen, Religionen und Kulturen. Wir schrieben es uns zum Neuanfang nach dem Krieg in Verfassung und Grundgesetz - aber es waren Menschen erforderlich, die es verwirklichten, die es vorlebten. Die Autorin erzählt aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges bis hinein ins neue Jahrtausend für unsere Nachkommen 'Geschichten', die die deutsche Sozialgeschichte illustrieren - nicht nur im lokalen Raum. Sie berichtet, wie ihre schuldbeladene Generation aus der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges lernte und außer dem 'Wirtschaftswunder' in stetiger, beharrlicher Arbeit einen Sozialstaat aufgebaut hat, der den Vergleich mit anderen Ländern nicht zu scheuen braucht. Ihr Bericht ist gleichzeitig eine anschauliche Darstellung des ehrenamtlichen Engagements als unverzichtbares Element unserer freiheitlichen Demokratie.
Autorenportrait
Die Autorin Liesel Hünichen: 1919 in Münster geboren, besuchte Liesel (Elisabeth) Hünichen nach ihrem Abitur in Dülmen und Ableistung des Reichsarbeitsdienstes in Worpswede die Sozialakademie in Düsseldorf. Sie arbeitete als 'Sachbearbeiterin für Familien- und Jugendpflege', als Erzieherin im Fürsorgeerziehungsheim für Knaben' und als Fürsorgerin im 'Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder', außerdem als Gefängnisfürsorgerin. Nach der Heirat in den Norden gezogen, gründete Liesel Hünichen 1972 in Norderstedt den Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes', den 'Verband Alleinstehender Mütter' und die 'Frauenvereinigung der CDU'. 1974 wurde sie als erste Frau der CDU in den Segeberger Kreistag gewählt, gehörte über 20 Jahre verschiedenen Ausschüssen und Kuratorien an, war Sozialpolitische Sprecherin ihrer Fraktion und Vorsitzende der 'Kreisarbeitsgemeinschaft Soziale Dienste'. Ferner war sie mehrere Jahre Mitglied des Sozialausschusses der Stadt Norderstedt und Schöffe der 'Großen Jugendstrafkammer' in Kiel.