Beschreibung
In diesem Band werden die düstersten Werke E. T. A. Hoffmanns vereinigt. Die 'Nachtstücke' beinhalten acht Erzählungen, die 1816 und 1817 in zwei Bänden erschienen. Am bekanntesten ist hier wohl die schaurige Erzählung vom 'Sandmann', deren Hauptfigur Nathanael den wahnhaften Phantasien seines verwirrten Geistes zum Opfer fällt. Die Handlung des Balletts 'Coppélia' basiert auf dieser Geschichte, die dem Autor schon zu Lebzeiten den Beinamen 'Gespenster-Hoffmann' einbrachte. Der Roman 'Die Elixiere des Teufels' erschien in den Jahren 1815 und 1816. Erzählt wird die Lebensgeschichte des abtrünnigen Mönches Medardus, der nach dem verbotenen Genuss des Teufelselixiers vom Verlangen nach irdischen Gelüsten getrieben der Sünde verfällt und erst nach langen Irrwegen seinen Weg zurück ins Kloster und durch die Erkenntnis seines wahren Wesens zu innerem Frieden findet. Der gesamte Text ist in Frakturschrift gesetzt und lässt den Zauber der alten Originalausgaben wieder aufleben.
Autorenportrait
Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann wurde am 24.Januar 1776 in Königsberg geboren. Ungeachtet seiner vielfältigen künstlerischen Begabungen studierte der junge Hoffmann zunächst standesgemäß Rechtswissenschaften und bekam danach als Jurist auch eine feste Anstellung in Berlin. Seine Frühwerke als Karikaturist - sie stellten hochrangige Personen des öffentlichen Lebens dar, die sich in den Zeichnungen zweifelsfrei wiedererkannten - bescherten ihm bedauerlicherweise eine Strafversetzung in die tiefste Provinz. Furchtbar. In den nachfolgenden Jahre widmete er sich ganz der Musik, selbstverständlich neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Regierungsrat, und aus E. T. W. wurde E. T. A. - Amadeus nämlich, wie Mozart, statt Wilhelm. Leider wurde aus der erträumten Karriere als Komponist nie etwas. Immerhin fand er im Jahr 1808 eine Anstellung als Kapellmeister in Bamberg. In dieser Zeit erschuf er sein alter ego Johannes Kreisler, und, Höhepunkt des musikalischen Schaffens - seine Oper »Undine« wurde 1816 in Berlin uraufgeführt. Chapeau! War es nun so, dass die Laufbahn als gefeierter Musiker damit ihren Zenit überschritten hatte, konnte er, neben einer wiedererlangten Festanstellung als Kammergerichtsrat in Berlin, immer größere literarische Erfolge als Schriftsteller feiern, dessen Werke ganz im Zeichen der Romantik standen. Und wie ihm seine ersten Karikaturen in jungen Jahren schon Ärger eingebracht hatten, geschah es zum Schluß mit »Meister Floh«, seinem letzten Werk. Bevor er hier mit scharfzüngigem Spott einen hohen Regierungsbeamten der Lächerlichkeit preisgeben konnte, handelte er sich die Zensur des Werkes und ein Disziplinarverfahren ein. Letzteres wurde vorzeitig beendet: am 25. Juni 1822 verstarb E. T. A. Hoffmann nach langer Krankheit aufgrund einer Atemlähmung.