Gott und Gestirn als Präsenzformen des toten Kaisers
Apotheose und Katasterismos in der politischen Kommunikation der römischen Kaise
Corni, Gustavo / Mazohl-Wallnig u a, Brigitte
Erschienen am
01.10.2011, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Als bei den Begräbnisspielen für Caesar im Juli 44 v. Chr. den antiken Zeugnissen nach ein Komet gesichtet wurde, deutete Octavian dies als Zeichen für die Vergöttlichung seines Adoptivvaters und dessen Versetzung unter die Sterne. Damit fand der Katasterismos, die Verstirnung, Eingang in die Herrschaftsrepräsentation der römischen Kaiser und wurde zu einem der Symbole für die Apotheose des verstorbenen Vorgängers. Christian Bechtold untersucht die ideengeschichtlichen Ursprünge dieser Vorstellung im Hellenismus und die politische Semantik und Funktion des Katasterismos von der Zeit des Augustus bis zu den Severern. Darüber hinaus analysiert er die Rezeption des Sternversetzungskonzeptes und den Verständnishorizont der potenziellen Adressaten der kaiserlichen Herrschaftsrepräsentation, um so die Relevanz und den Erfolg des Katasterismos in der politischen Kommunikation einschätzen zu können. Neben den einschlägigen historiographischen und literarischen Quellen zieht die Arbeit ausführlich die kaiserliche und provinziale Münzprägung als Spiegel der politischen Kommunikation heran, außerdem Grabinschriften und -monumente als Zeugnisse der Rezeption des Motivs.