Beschreibung
Als Waisenkind im Zweiten Weltkrieg aufgewachsen zu sein, klingt nicht unmittelbar nach einer glücklichen Kindheit, doch beweist Manfred Schneider in seinen Erinnerungen, dass der Betroffene selbst die Situation auch ganz anders erleben kann.1936, beim Unfalltod des Vaters, des Motorradfahrers Hans Schneider Weßling, ist Manfred Schneider noch keine zwei Jahre alt. Nachdem einige Jahre später die Mutter gestorben ist, wachsen die Geschwister bei den Großeltern auf. Der Autor schildert München, seine Kindheit und die politischen Ereignisse aus der naiven Sicht des Kindes: Dass Krieg ist, begreift er, als eines Tages die Kaffeelieferung für seine Oma ausbleibt und ab sofort nur noch Muckefuck getrunken wird. Auch das Leben bei den anderen Großeltern auf dem Land ist von der Kriegs- und Nachkriegszeit geprägt: Probleme bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln, den Zwiespalt zwischen Christentum und Nazipropaganda und den Einzug der Besatzer schildert Schneider, doch auch an den Großvater, der Schneidermeister war, an die Schwerstarbeit des Torfstechens, an die Schule und viele glückliche Kindheitserlebnisse erinnert er sich. So erfährt der Leser ganz nebenbei auch viel über die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Bayern der 40er Jahre in dieser humorvollen Erzählung von einer "ganz normalen" und doch besonderen Kindheit.