Beschreibung
Die moderne Normenlogik wurde 1951 von G.H. v. Wright mit seinem Aufsatz »Deontic Logic« aus der Taufe gehoben. Durch Umwandlung in ein modallogisches System entstand daraus das »Standardsystem« der Normenlogik in verschiedenen Varianten. Dieses Buch bietet eine Einführung in diese normenlogischen Standardsysteme; es richtet sich zwar in erster Linie an Leserinnen und Leser, die bereits mit der elementaren Logik vertraut sind, eignet sich aber auch für Neulinge auf dem Gebiet der Logik als Einstieg in dieses Spezialgebiet. Anschließend an eine informelle Erörterung der syntaktischen Struktur und der Interpretation von Normsätzen wird die formallogische Standardsprache für Normen und die dazugehörige Mögliche-Welten-Semantik entwickelt. Die metalogischen Beweise für die Korrektheit und Vollständigkeit des normenlogischen Standardsystems werden Schritt für Schritt vorgeführt. Auf dieser Grundlage aufbauend, werden weiterführende Entwicklungen, alternative Systeme und Neuansätze der Normenlogik behandelt oder zumindest kurz erläutert, nämlich: multimodale und dyadische Systeme der Normenlogik, »defeasible deontic reasoning« sowie die dynamische Normenlogik. Außerdem wird aufgezeigt, wie sich die formalsprachlichen Verfahren der Normenlogik auf konkrete alltags- oder fachsprachliche Formulierungen in Moral und Recht bzw. Ethik und Jurisprudenz anwenden lassen. Ein Kapitel über die Geschichte der Normenlogik in den letzten 100 Jahren beschließt das Buch.
Autorenportrait
Edgar Morscher, geb. 1941, Studium und Promotion (1969) an der Universität Innsbruck; Habilitation für Philosophie 1974. Professor für Philosophie an der Universität Salzburg seit 1979, Rektor der Universität Salzburg (1993-1995) sowie langjähriger Leiter des Instituts für Philosophie an der Universität Salzburg. Seit 2009 Leiter des Interuniversitären Instituts für Angewandte Ethik. Forschungsschwerpunkte: Ethik, Analytische Ontologie, Philosophische Logik und Semantik