Beschreibung
>Wir sind die Krise des Kapitals.< basiert auf drei kürzlich gehaltenen Vorlesungen John Holloways am >California Institute of Integral Studies< in San Francisco. Die Vorlesungen befassen sich mit den heutigen Möglichkeiten einer antikapitalistischen Revolution - nach der historischen Niederlage der Idee, der Schlüssel zum radikalen Wandel sei die Eroberung der Staatsmacht - und stellen eine brillante und mitreißende Einführung in die zentralen Themen in Holloways Werk dar. Das Leitmotiv der Vorlesungen - die Idee, dass 'wir die Krise des Kapitals und stolz darauf sind' - läuft der Meinung vieler linker Denker*innen entgegen, wonach die Kapitalist*innen die Schuld an der Krise tragen oder die Krise schlichtweg ein Ausdruck des Systemversagens sei. Der einzige Weg, die Krise als mögliche Schwelle zu einer besseren Welt zu betrachten, besteht darin, das Scheitern des Kapitalismus als Ergebnis unserer kreativen Antriebskraft zu betrachten. Dies stellt eine theoretische Herausforderung dar. Die erste Vorlesung befasst sich also mit der Frage, wer >wir< - im Sinne einer wirkmächtigen antikapitalistischen Kraft - eigentlich sind, die zweite mit dem Verständnis von Kapital als System der gesellschaftlichen Kohäsion, welches unsere Kreativität systematisch hemmt, und die dritte mit der These, dass >wir< die Krise dieses Kohäsionssystems sind.
Autorenportrait
John Holloway ist Soziologieprofessor an der Universität von Puebla, Mexiko. Seine Veröffentlichungen beschäftigen sich mit marxistischer Theorie, der zapatistischen Bewegung sowie neuen Formen des antikapitalistischen Kampfes. Sein Buch >Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen< wurde in elf Sprachen übersetzt und hat eine internationale Debatte angestoßen.