Beschreibung
Warum sind MigrantInnen und Flüchtlinge immer die anderen? Warum fällt es schwer anzuerkennen, dass die meisten Menschen fast überall in der Welt MigrantInnen oder deren Nachkommen sind? Zwei von vielen Gründen dafür sind, dass wir viele MigrantInnen um uns herum nicht als solche erkennen wollen und dass die amtlichen Migrationsverwalter sie falsch verbuchen, unter Etiketten wie Gastarbeiter, Ausländer oder Personen mit Migrationshintergrund. Harald Kleinschmidt zeigt in seinem Buch die theoretischen und historischen Perspektiven, aus denen heute gängige Ansichten über Migration entstanden sind, und relativiert gleichzeitig diese Ansichten durch einen Blick in die Geschichte der Migration über einen Zeitraum von etwa 500 Jahren. Er präsentiert Fälle, die er zu einer Erzählung des Wandels der Migrationsmuster und der Ansichten über Migration zusammenfügt. Dabei geht es nicht nur um Migration in dem einen oder anderen Teil Europas, sondern punktuell auch um die Karibik, Ostafrika, Ostasien und den Südpazifik; nicht nur um große wie kleine Gruppen von MigrantInnen, sondern auch um Einzelschicksale. Diese Geschichten sind wichtig für die Gegenwart. Denn sie zeigen die Gefahren, die aus falsch konzipierter Migrationstheorie und einer daraus gewonnenen, fehlgeleiteten Migrationspolitik entstehen können.