Beschreibung
In diesem Gesamtkurs seiner Philosophie bringt Johannes Heinrichs die Essenz seiner bisherigen Bücher auf den Punkt - eine konsequente, reichhaltige und neuartige Systematik aus einem Guss, die vielen derzeitigen Moden trotzt. Im erkenntnistheoretischen Einführungskapitel wird Reflexion (Selbstbezüglichkeit) als die Denkform thematisiert, die sich selbst als gelebte Reflexion zum Inhalt hat. Ein anthropologisches Kapitel führt die von der abendländischen Philosophie ignorierte und der Esoterik überlassene Körper-Seele-Geist-Einheit methodisch aus. Im dritten Kapitel wird die Reflexion als soziales System thematisiert: eine Kurzfassung der bekannten Sozial-und Demokratietheorie des Autors. Es folgen die Kapitel zu Handlung - Sprache - Kunst und Mystik. Nach der Grundhypothese der von Heinrichs begründeten philosophischen Semiotik (Sinnprozesslehre) bauen sie reflexionsgestuft aufeinander auf. Während etwa das Sprachkapitel sein ganzes fünfbändiges Werk authentisch zusammenfasst, bietet das Mystikkapitel erstmals eine kurzgefasste Religionsphilosophie, der ein Umriss strukturaler und integraler Ontologie folgt. Vollends beweist ein Überblick über die ethischen Positionen die Fruchtbarkeit der reflexionstheoretischen Methodik.
Autorenportrait
Johannes Heinrichs lehrte seit 1975 Sozialphilosophie an der Jesuitenhochschule Sankt Georgen (Frankfurt/M.), verzichtete aber auf diese Professur und war zuletzt Professor für Sozialökologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (Nachfolge von Rudolf Bahro). Er gilt als Ausnahmeerscheinung und Neuerer in philosophischer Systematik. Auf den Schultern der großen deutschen Idealisten stehend, doch diese produktiv in einer umfassenden Reflexions-Systemtheorie weiter denkend, hat er einen viel diskutierten Entwurf für eine friedliche 'Revolution der Demokratie' vorgelegt, flankiert von einem in Literaturkreisen bekannten Kommentar zu Hölderlins 'Hyperion', unter dem Titel 'Revolution aus Geist und Liebe'.