Kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe war es, der den persischen Dichter Hafiz der westlichen Welt in seinem West-Östlichen Divan zum ersten Mal bekannt machte. Hafiz lebte im 14. Jhdt. und zählt mit Rumi zu den größten Poeten, die die islamische Kultur hervorgebracht hat. Wenn man an die mystische Ausprägung des Islam denkt, denkt man an tanzende Derwische und an die wunderbaren Sufimeister, denen es gelang, eine unglaubliche Nähe zu Gott zu erfahren und zum Ausdruck zu bringen. Und wie immer bei wirklich großer Kunst veralten solche Werke nicht. Deshalb lesen sich auch Hafiz' Gedichte heute vollkommen modern. Es sind gleicherweise innige wie humorvolle "Unterhaltungen mit Gott", die den Leser mitreißen in die sprühende Freude dieser Seele über ihr Einssein mit Gott.