Beschreibung
Die Weimarer Republik brachte im historischen Emanzipationsprozeß der deutschen Arbeiterschaft wichtige Entwicklungsschübe, die immer wieder durch politische und ökonomische Krisen überlagert wurden. Vor diesem Hintergrund beschreibt das Buch den Alltag Chemnitzer Arbeiter. Wie empfanden sie ihre Arbeit, wie verbrachten sie ihre Freizeit und wie schlugen sie sich durch die bitteren Zeiten der Inflation und der Weltwirtschaftskrise? Chemnitzer Arbeiter fühlten sich in der Weimarer Republik freier als im Kaiserreich, blieben aber Gefangene bedrängter ökonomischer Verhältnisse und traditionellen Klassenverständnisses. Vieles reicht über den lokalen Rahmen hinaus, da Industrie und Arbeiterschaft die Chemnitzer Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert in so hohem Maße prägten, daß sie gleichsam als Modellfall für die Industriegesellschaft in Deutschland stehen.