Beschreibung
Andere Bands mögen von Stadt zu Stadt jetten und in Hotels leben - davon halten Manu Chao und seine damalige Band La Mano Negra gar nichts: Im eigenen, aus Schrottteilen zusammengebastelten Zug durchqueren sie mit einer Gruppe französischer, kolumbianischer und brasilianischer Künstler - trotz Warnungen wegen vieler Morde und Entführungen - das ländliche Kolumbien. Auf einer Bahnstrecke, die längst nicht mehr befahren wird und so manche Entgleisung verursacht, kommen sie mit der rasanten Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern voran. Auf ihren kostenlosen Konzerten treffen sie auf Bauernfamilien, Heimatlose, Drogendealer, Militärs und Guerilleros, werden mit Hitze und Krankheiten, fehlender Nahrung und Wassermangel, mit Begeisterung und Gastfreundschaft konfrontiert. Hier entsteht das vierte Mano Negra-Album Casa Babylon, und hier beginnt Manu Chaos Leidenschaft fürs Reisen. Der Bericht von Ramón Chao über diese wahnwitzige Fahrt durch das Tal des Rio Magdalena ist lakonisch, aber auch bunt und schillernd. Er beobachtet die Künstler im Alter seines Sohnes mit sympathisierender Distanz. Zusammen folgen sie den Spuren von Marquez´ 100 Jahre Einsamkeit und durchstehen ein unvergessliches Abenteuer.
Autorenportrait
Der spanische Schriftsteller und Vater des Sängers Manu Chao wurde 1935 im nordspanischen Lugo geboren. Er studierte in Madrid und Paris Musikgeschichte. 1956 floh er mit seiner Frau vor dem Franco-Regime ins französische Exil, wo Sohn Manu geboren wurde. Ramón Chao arbeitete u.a. für Radio France International und für Le Monde sowie Le Monde diplomatique. Letzte Buchveröffentlichungen Abécédaire partiel et partial de la mondialisation (Partielles ABC der Globalisierung), in Zusammenarbeit mit Ignacio Ramonet und Jacek Wozniak. Gründer des Prix Juan Rulfo, der rennomierte Preis für spanischsprachige Kurzgeschichten. Ramón Chao lebt in Paris.