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mundtot

Nachkriegsbiographie eines nicht gewollten Besatzerkindes

Erschienen am 01.12.1999, Auflage: 1. Auflage
CHF 21,60
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783888642883
Sprache: Deutsch
Umfang: 149

Beschreibung

Zum Buch Jürgen Schubert ist Sohn eines russischen Besatzersoldaten und einer deutschen Frau. Als ihr deutscher Ehemann aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, verleugnet sie ihre Liebesbeziehung und behauptet, sie sei Opfer einer Vergewaltigung. Für Jürgen Schubert beginnt eine qualvolle Zeit. Als nicht gewolltes Kind wird er verstoßen und im Alter von drei Jahren, trotz geistiger und körperlicher Gesundheit, psychiatrisiert. Aus eigener Kraft gelingt es ihm im Alter von siebzehn Jahren, die Mauern der Psychiatrie hinter sich zu lassen. Neben der Erzählung Jürgen Schuberts wird seine Lebensgeschichte durch etliche Dokumente, psychosoziale Beiträge und ein aktuelles Interview auf eindrucksvolle Weise wiedergegeben. Dieses Buch von dem Besatzungskind Jürgen Schubert (Jahrgang 1946) löst in mir tiefe Gefühle aus. Es drückt in einer nüchternen Sprache die starke Sehnsucht nach der eigenen Mutter aus, die den Autor dieses Buches nach der Entbindung in Stich gelassen hat. Wir lesen ein zeitloses Dokument, das die Probleme der kindlichen Entwicklung bei Heimunterbringung nachempfinden läßt. Die psychologisch interessante Fragestellung wird aufgeworfen: Wie schafft es ein junger Mensch, gegen so viel Widerstand zu überleben und zu einer eigenen Sprache zu finden? Dr. Doris Jansen Psychotherapeutin in Aachen