Beschreibung
Als 2001 die Sammlung Prinzhorn ein eigenes Museum eröffnete, präsentierte sie ein neues Logo, das von einem Bild Josef Forsters (1878-1949) abgeleitet ist. Es zeigt ihn selbst in der Luft und mit Gewichten beschwert, sich über die Erde fortbewegend. Diesem Künstler und langjährigen Insassen der Anstalt Regensburg widmet das Museum nun nach intensiver Recherche eine eigene Ausstellung mit umfangreichem Katalog. Der ehemalige Tapezierer und Dekorationsmaler kam 1917 in die Regensburger Anstalt Karthaus-Prüll. Hier konnte er sich als Maler und Sänger inszenieren und schuf ein erstaunliches bildkünstlerisches Werk von hoher expressiver Kraft, vor allem packende Porträts seiner Leidensgenossen.Die Heidelberger Ausstellung gründet auf den Ergebnissen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe an der Sammlung Prinzhorn, die seit 2004 die komplexe Philosophie Forsters aus der Sicht unterschiedlicher Wissenschaften (Psychiatrie, Kunstgeschichte, Psychoanalyse, Kunsttherapie, Philosophie) ergründet. Beispielhaft wurde ein Å''uvre umfassend zu deuten versucht, das unter dem Einfluss psychischer Krise entstanden ist und zugleich an zeitgenössischen Kulturphänomenen teilhat.Der Ausstellungskatalog enthält neben den 20 erhaltenen Bildern Forsters auch Werke anderer Künstler aus dem Entstehungskontext, sowie zahlreiche Aufsätze aus der Forschungsgruppe.