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Ein selbsterzähltes Leben

Güstrower Fragmente

Erschienen am 01.07.2009, Auflage: 1. Auflage
CHF 16,50
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783865392091
Sprache: Deutsch
Umfang: 160
Einband: Gebunden

Beschreibung

"Ich wurde am 2. Januar 1870 geboren. Die Welt, die ich anzuschauen bekam, ließ es sich von meinem guten Platze aus gefallen, dem Eckhaus am Markt, wo ich vom Balkon herab einen Leichenzug mit herzlichem Hurra begrüßte, da ich den Unterschied von einem Schützenausmarsch noch nicht wahrnahm." Zehn Jahre vor seinem Tod legt der deutsche Bildhauer, Grafiker und Dichter Ernst Barlach beim Verlag Bruno Cassirer in Berlin seine Autobiografie unter dem Titel 'Ein selbsterzähltes Leben' vor. Barlach, den man zu den wohl bedeutendsten deutschen Expressionisten zählen darf, schuf literarische Werke, die seinem bildnerischen Schaffen ebenbürtig, aber weit weniger bekannt sind. Seine eigenwillige, expressive Sprache ist ihm ein Spiegeln des Unendlichen, die bildhafte Ausdruckskraft, sein Humor und die scharfe Beobachtungsgabe machen diese Autobiografie zu einem Klassiker, die zu lesen auch heute große Freude bereitet.

Autorenportrait

Ernst Barlach (1870 - 1938) wächst als Sohn eines Landarztes in Wedel, Ratzeburg und Schönberg bei Lübeck auf. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Hamburg studiert er an der Königlichen Akademie für bildende Künste in Dresden, wo er als Maler und Bildhauer ausgebildet wurde, anschließend lebt er in Paris, Friedrichsroda, Wedel, Berlin und Florenz; schließlich zieht er 1910 zu seiner Mutter nach Güstrow, wo er bis zu seinem Tode arbeitet. 1925 wird er Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München. Die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock schlägt er aus, ebenso Professuren in Berlin und Dresden. Im Februar 1933 wird er Ritter der Friedensklasse des Ordens Pour le Mérite. Drei Monate später verbrennt man seine Bücher. 1937 werden der "Geistkämpfer" in Kiel und das "Güstrower Ehrenmal" entfernt und insgesamt 381 Werke Ernst Barlachs in der Aktion "Entartete Kunst" aus öffentlichen Sammlungen konfisziert. Barlach erhält noch im selben Jahr durch die Reichskammer der bildenden Künste ein generelles Ausstellungsverbot. 1938 wird schließlich auch das "Hamburger Ehrenmal" zerstört und Barlachs Austritt aus der Preußischen Akademie der Künste erzwungen. Am 24. Oktober 1938 stirbt Ernst Barlach in einer Rostocker Privatklinik.

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