Beschreibung
'Wir brauchen [.] Gegenbilder, die der Regression mit neuen Momenten von Befreiung trotzen.' Jörg Heiser, Freiheit ist kein Bild, Uhlenhorst 2020, S. 108. Bilder der Unfreiheit kennen wohl alle, aber was ist mit Bildern der Freiheit? Und wo geht es in heutigen Bildern und Kunstwerken um eine Freiheit, die ein wirkliches Versprechen wäre? Schon die Frage erscheint provokant, entfaltet sich ein engagiertes politisches Selbstverständnis doch ganz überwiegend im Modus der Kritik. Monumente wie die New Yorker Freiheitsstatue jedenfalls scheinen als glaubhafte Symbole nicht mehr zu taugen. Jörg Heiser fahndet in diesem Essay nach Bildstrategien, die den Gemeinsinn jener fördern, die uneins sind mit dem, was an den bestehenden Verhältnissen unterdrückerisch und unfrei ist. Mit den Zeichnungen des Künstlers Oscar Chan Yik Long begleiten erstmals Bilder einen Essay in der Reihe Edition Uhlenhorst und bitten die Geister von Freiheit und Unfreiheit zum Tanz.
Autorenportrait
Jörg Heiser ist Kunstkritiker und Kurator. Er war Mitbegründer der Zeitschrift Heaven Sent und zwanzig Jahre lang Redakteur des Kunstmagazins Frieze. 2018 war er Co-Kurator der Busan Biennale in Südkorea. Nach Gastprofessuren an der Kunstuniversität Linz und der Hochschule für bildende Künste Hamburg leitet er seit 2016 das Institut für Kunst im Kontext an der Universität der Künste in Berlin.