Beschreibung
So bekannt die Bilder des beliebten Berliner Zeichners Heinrich Zille (1858-1929) sind, so unbekannt sind manche Kapitel seiner Rezeptionsgeschichte. Nur wenige wussten bislang, dass der Künstler im "Dritten Reich" zuerst als "sozialistischer Volksschädling" diffamiert und dann zu einem antisemitischen Vorarbeiter des Nationalsozialismus verfälscht wurde. Was mit den Bildern, Büchern und Denkmälern Zilles genau geschah, blieb bis heute unerforscht. Um so spektakulärer ist dieses Buch: Neue Archivfunde von Pay Matthis Karstens bringen Licht in das Dunkel dieses Rezeptionsgeflechts und zeigen auch, dass sich Verbote und Vereinnahmungen sogar häufig überschnitten.
Autorenportrait
Pay Matthis Karstens, 1989 in Flensburg geboren, studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Kunstgeschichte und Germanistik in Berlin. Arbeiten für das Deutsche Historische Museum und die Liebermann-Villa, Berlin. Derzeit ist er für das Seminar für Künstlerisch-ästhetische Praxis an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig und kuratiert erste Ausstellungen in Deutschland.