Beschreibung
Hörzeit - Radio wie früher ist ein Audiomagazin für Menschen mit Demenz im Radiostil der 1950er Jahre. Jedes Magazin ist etwa 45 Minuten lang. Ihm schließt sich ein ca. 10-15 Minuten langer Teil für Angehörige an: Dort werden Bücher und Spiele, Hilfsangebote, Institutionen und Menschen vorgestellt. Bei Menschen mit Demenz findet Erinnerung nicht mehr über kognitive Reize statt, sondern über emotionale. Dem Magazin gelingt diese emotionale Aktivierung durch bekannte Musikstücke, die Verwendung von Sprichworten und Abzählreimen, und eine Moderation, die die Kommunikationstechniken der Validation umsetzt, die also eine echte und tiefe Wertschätzung gegenüber Menschen mit Demenz aufbringt, sie mit ihren Gefühlen und Gemütszuständen ernst nimmt und nicht zu viele Informationen übermittelt. Deswegen sind die Audiomagazine auch bewusst langsam produziert und lassen den Moderationen, der Musik und den Klängen Raum. In den 1950ern wurde Deutschland zum ersten Mal Fußballweltmeister - das Fußballwunder von 1954 gilt für manche als wahre Geburtsstunde der Bundesrepublik. Das Fußballfieber hält bis heute an. Eine Hörzeit über Schiris, Schwalben und Torschüsse.
Autorenportrait
Christine Schön ist Redakteurin, Moderatorin und Regisseurin von Hörzeit - Radio wie früher. Sie arbeitet seit 15 Jahren als Hörfunkautorin (u.a. Deutschlandradio Kultur, WDR, SWR), Klangkünstlerin und war Kulturmanagerin (u.a. für Universität der Künste Berlin). Außerdem gibt sie Workshops für Mitarbeiter von Seniorenheimen und für Altenpflegeschüler. Preise: Felix-Rexhausen-Preis für das Radiofeature "Nachhall" (SWR, 2009); Deutscher Einheitspreis der Bundeszentrale für politische Bildung im Bereich Kultur für das Projekt "Interzone - Stationen zwischen Ost und West" (2006).