Beschreibung
Seit dem Beginn seines Künstlerlebens hat Jürgen Köhler (* 1954) sich ganz auf das Zeichnen fokussiert. In seinen figurativen, situativen und gegenstandsfreien Bilderfindungen greift der Künstler regelmäßig auf einschlägige Motive der Kunstgeschichte und ihre ikonographischen Rahmenthemen zurück, um auf diese Weise sein Verhältnis zu Zeit und Welt zu illustrieren. Seine von Mythos, Religiosität, Erotik und Sexualität getränkten Bilder zeigen Zeichen, Figuren, eisige Natur und technoide Geometrien, beschwören unsere verborgenen und verschütteten Erinnerungen und Gedanken und eröffnen erratische Räume, gefüllt mit Metaphern und Allegorien. Seine Motive entstammen einer Phantasie, die Bilder entstehen lässt, die eigentlich verborgen bleiben, wenn wir sie nicht an den Rändern, gleichsam unterhalb der Wahrnehmungsschwellen des Alltags, suchen wollen. Sie sind durchtränkt von Gegenwart und bleiben doch außerhalb ihrer, wie Träume. Die Magie, die von Köhlers Zeichnungen ausgeht, besteht gerade in diesem Habitus von luziden Träumen und der darin vollkommenen Stillgestelltheit der Zeit und des Raumes. Das Buch liefert einen umfassenden Einblick in das faszinierende zeichnerische Schaffen Köhlers und stellt Arbeiten aus über 25 Jahren vor.