Beschreibung
Auch in ihrem dritten Roman "Das Pfand" setzt sich Emily Nasrallah, eine der bedeutendsten literarischen Stimmen des Libanons, mit der Stellung der libanesischen Frau auseinander. Der Roman erzählt - abwechslungsweise aus der Sicht der Hauptfigur und derjenigen ihrer Studienfreundin - die Geschichte Ranjas, einer jungen Frau, die in behüteten Verhältnissen als einzige Tochter eines Pächterehepaars auf dem Land aufwächst. Regelmässig erhält die Familie Besuch von "Onkel" Nimord, einem reichen, gebildeten älteren Mann, den Ranja bewundert und dem ihre Eltern mit grossem Respekt begegnen. Was Ranja nicht weiss: Bei der Geburt haben ihre Eltern sie verpfändet, das heisst Nimrod, dem mächtigen Grundbesitzer, versprochen und dafür Haus und Hof als Besitz erhalten. Als die junge Frau von dem Pakt erfährt, ist sie geschockt und fühlt sich verraten. Sie beginnt sich zu wehren. Nimrod beschliesst, ihr vor der Heirat ein Studium zu bezahlen. Glücklich verlässt Ranja das Dorf und hofft, sich in Beirut von diesem Alptraum befreien zu können; ihr "Geheimnis" aber kann sie weder ihrer besten Freundin Sihâm verraten noch Marwân, der unsterblich in sie verliebt ist.
Autorenportrait
Geboren 1931 in Kfeir (Südlibanon). Studium der Erziehungswissenschaften in Beirut. Tätigkeit als Sekundarlehrerin, dann als Journalistin und Schriftstellerin. Emily Nasrallah lebte während des libanesischen Bürgerkriegs in Kairo, seit 1993 ist sie wieder in Beirut. Ihr literarisches Werk umfasst mehrere Romane und Erzählungsbände. Einige ihrer Bücher wurden mit Preisen ausgezeichnet. 2017 wurde ihr die Goethe-Medaille verliehen.