Beschreibung
In der Annahme, dass es Globalisierungsphänomene und Globalisierungsfolgen gibt, die sich nur am Individuum darstellen lassen, werden in vorliegender Publikation acht 'globale' Lebensläufe dargestellt und analysiert. Die Rekonstruktion solcher Biographien erhält einen Erkenntnis bringenden, über die Illustration hinausgehenden Eigenwert. Es werden die Folgen der Globalisierung, des Verlustes bzw. der (Re)konstruktion von Traditionen und der Entgrenzung oder mindestens drastischen Erweiterungen der Lebenswelt für den Einzelnen thematisiert und die Frage formuliert, ob neben einer Geschichte der Globalisierung der Kapitalströme oder des Welthandels nicht auch eine Geschichte der Globalisierung des Menschen als soziales, kulturelles und mentales Geschöpf möglich oder notwendig ist. Diese Vorgehensweise wirft Fragen nach dem Verhältnis zwischen Gesellschaft und Individuum oder Struktur und Ereignis auf. Der Sammelband stellt den Versuch dar, einen Zugriff auf dieses ebenso komplexe wie verheißungsvolle Forschungsfeld zu eröffnen.