Kontingenzerfahrungen und ihre Bewältigung zwischen imperium und regna
Beispiele aus Gallien und angrenzenden Gebieten vom 5. bis zum 8. Jahrhundert
Becher, Matthias / Hess, /
Erschienen am
01.05.2021
Beschreibung
Das Konzept der ,Kontingenz' liefert neue Erkenntnisse zum Übergang zwischen Spätantike und Frühmittelalter abseits altbekannter Meistererzählungen und Forschungsnarrative. Naturkatastrophen, Hungersnöte, Zufälle sowie die plötzliche Veränderung von sozialen und politischen Strukturen, Tod, Gewalt oder ihre Androhung und die damit verbundene Einschränkung persönlicher Freiheit prägten die Erfahrungswelten der Menschen in Spätantike und Frühmittelalter. Das Erleben von Kontingenz stellte eine ebenso alltägliche wie universelle Grunderfahrung dar. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen Kontingenzerfahrungen und Strategien zu ihrer Bewältigung vom 5. bis zum 8. Jahrhundert in Gallien und angrenzenden Gebieten im Spannungsfeld zwischen (römischem) imperium und (,barbarischen') regna. In Gaul and neighbouring areas Late Antiquity and the Early Middle Ages were times of political upheaval, change and unpredictable dynamics. As alternative to historical metanarratives such as 'fall/decline', 'continuity' or 'transformation' the papers of this volume analyse the narrative modes of (coping with) contingency - understood as the space which makes coincidence possible and intelligible (following Luhmann, Rüsen and others) - in contemporary sources.
Autorenportrait
Prof. Dr. Matthias Becher studierte Geschichte und Politische Wissenschaften in Konstanz und ist seit 1998 Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte an der Universität Bonn sowie seit 2016 Sprecher des Sonderforschungsbereichs 1167.