Beschreibung
Handy, Internet und Co. - aus dem Diktat der Gleichzeitigkeit scheint es im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung kaum einen Ausweg zu geben. 'Da Gleichzeitigkeit immer Unbeeinflussbarkeit bedeutet' (Luhmann), liegt es im Interesse politischer, kultureller und wirtschaftlicher Zeitregime, Zonen des Risikos zu kontrollieren und das Simultane einzuhegen. Der Band zeigt: Kunst und Wissenschaft sind Teil und Widerpart der Gleichzeitigkeitsideologie, indem sie Modelle der Zeitlichkeit und Zeitreflexion etablieren und idealerweise den Durchbruch einer ästhetischen Eigenzeit herbeiführen, die Gleichzeitigkeit nicht als synchronistischen Universalismus, sondern als simultanes Differenzphänomen erfahrbar macht. Das Einzelne ist Teil des Ganzen, ohne auf dessen Codes und Rhythmen verpflichtet zu werden.
Autorenportrait
Philipp Hubmann ist Doktorand an der Universität Münster. Er promoviert zu Gewalt- und Machtkonzepten im 19. und 20. Jahrhundert. Till Julian Huss (Dr. phil.), geb. 1983, studierte Kunst und Philosophie in Münster, promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für Kunst- und Medientheorie an University of Europe for Applied Sciences in Berlin. Er forscht zu visuellen Metaphern, metaphorischem Denken in Kunst, Design und Wissenschaft sowie Formen der Zeitlichkeit in der bildenden Kunst und Medienkultur.